13 wichtige Terminal Befehle für macOS Benutzer

Was ist das Terminal in macOS?

Das Terminal ermöglicht dir eine direkte Interaktion mit deinem macOS Betriebssystem. Es ist sozusagen die Schnittstelle zwischen dir und deinem Computer.

Auch unter Windows gibt es das Terminal. Hier spricht man aber jeher von Eingabeauffordung oder der Windows PowerShell. Im folgenden Beitrag möchte ich mich aber auf das macOS Terminal beschränken. Wobei das im Prinzip gleichbedeutend ist mit dem Linux Terminal und hierzu vorwiegend der BASH.

Im macOS Terminal wird die Z-Shell (zsh) verwendet. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine verbesserte BASH, welche mehr Erweiterungen und Verbesserungen bietet.

Grundsätzlich kann man Befehle eingeben, um Dateien und Verzeichnisse zu verwalten, Prozesse zu steuern und vieles mehr. Das Terminal arbeitet mit Pfaden. Jede Datei und jedes Verzeichnis auf deinem Computer hat einen Pfad, der angibt, wo sich die Datei oder das entsprechende Element befindet.

Deswegen ist es wichtig, zu verstehen, wie Pfade funktionieren. MacOS und auch Linux Betriebssysteme besitzen für Verzeichnisse das FHS (File Hierarchie Standard) Verzeichnissystem. Dabei sind die Verzeichnisse wie ein Baum aufgesplittert.

Das Terminal in macOS unterstützt die meisten Unix-Befehle, weil macOS auf Unix basiert. Unix ist eines der bekanntesten und grundlegendsten Betriebssysteme für Server und Workstations.

Einige der im Terminal eingegebenen Befehle erfordern zusätzliche Argumente oder Optionen, damit sie korrekt ausgeführt werden können. Demzufolge ist es wichtig, sich mit der Syntax und den verfügbaren Optionen vertraut zu machen.

Zusätzlich bietet das Terminal die Option an, viele Aufgaben zu automatisieren. Das bedeutet, es können mehrere Befehle in eine einzige Datei geschrieben werden. Oder es können aber auch komplexe und umfangreiche Skripte erstellt werden.

Wie öffnet man das Terminal in macOS?

Das Terminal öffnet man, indem man „Terminal“ in die Spotlight Suche eingibt oder es aus dem Ordner „Dienstprogramme“ im Anwendungsordner startet.

So öffnet man in macOS das Terminal

Sobald das Terminal geöffnet ist, erhält man die Eingabeaufforderung, in welche Befehle eingeben werden können. Der aktuelle Pfad, in dem du dich befindest, wird dir direkt angezeigt.

Startfenster des Terminals in macOS

Hier sind zwei Elemente wichtig. Zum einen das Tilde-Zeichen und zum anderen das Prozentzeichen. Mit dem ersten Zeichen weiß man, dass man sich aktuell im Homeverzeichnis des angemeldeten Benutzers findet.

Der Namen des Benutzers wird auch in der Ausgabe sichtbar. Denn man kann die Zeile folgendermaßen interpretieren.

Am Terminal auf dem Gerät MacProEls ist der Benutzer Markus angemeldet. Aktuell befindet er sich im Homeverzeichnis und er ist nicht mit administrativen Rechten am macOS Terminal angemeldet.

Das letzte erkennt man daran, dass hier ein Prozentzeichen steht. Für administrative Rechte wird das Raute-Zeichen verwendet. Möchtest du das Terminal wieder beenden, so tippst du den Befehl exit ein.

Die 13 wichtigsten Befehle für das Terminal in macOS.

1) Zeigt das aktuelle Arbeitsverzeichnis an. Darunter versteht man, es wird angezeigt in welchem Pfad man sich gerade befindet.

pwd

2) Listet die Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Arbeitsverzeichnis auf. Dabei gibt es verschiedene Parameter. So z. B. „l“, mit welchen man auch die Berechtigungen angezeigt bekommt oder „a“ wodurch auch die versteckten Dateien angezeigt werden. Diese sind gekennzeichnet durch einen vorangestellten Punkt.

ls

3) Ändert das aktuelle Arbeitsverzeichnis. Der Befehle ist gleich wie im Windows Betriebssystem.

cd

4) Erstellt ein neues Verzeichnis.

mkdir

5) Erstellt eine neue leere Datei oder aktualisiert das Datum zuletzt geändert einer existierenden Datei.

touch 

6) Löscht Dateien oder Verzeichnisse. Sollte man auch Unterordner löschen wollen, so benötigt man den Parameter „r“ für rekursiv.

rm 

7) Verschiebt oder umbenennt Dateien oder Verzeichnisse

mv

8) Kopiert Dateien oder Verzeichnisse

cp

9) Öffnet eine Datei oder ein Verzeichnis mit dem Standardprogramm

open

10) Führt einen Befehl mit Administratorrechten aus

sudo

11) Zeigt eine Liste der laufenden Prozesse an und deren Ressourcenverbrauch

top 

12) Beendet einen laufenden Prozess anhand seiner Prozess-ID

kill 

13) Öffnet die Handbuchseite für einen bestimmten Befehl

man

Es gibt natürlich noch viele weitere nützliche Terminal befehle für macOS und Unix-ähnliche Systeme wie Linux. Dies sind jedoch einige der grundlegenden und am häufigsten verwendeten Befehle, mit denen man problemlos arbeiten kann.

Um mehr zu erfahren und deine Kenntnisse zu vertiefen, empfehle ich dir, die Handbuchseiten mit dem Befehl „man“ zu lesen.

Online-Hilfe zum Terminal in macOS

Es gibt aber auch viele nützliche Ressourcen online, die dir helfen können, mehr über das Terminal und Unix-Befehle zu erfahren. Hierzu zählen z. B. Websites wie StackOverflow oder Ubuntuusers.

Du kannst dir aber auch einen Udemy Kurs kaufen, in welchem dir alle Grundlagen zum Arbeiten mit dem Terminal unter macOS erläutert werden. Ich finde das schon sehr vom Vorteil, wenn man Schritt für Schritt alles mithilfe von Videoanleitungen erklärt bekommt. Empfehlen kann ich dir hierzu folgenden Kurs:

Welche Aufgaben kann man mit dem macOS Terminal durchführen?

Meistens verwendet man das macOS Terminal, um verschiedene Aufgaben auszuführen, die über die grafische Benutzeroberfläche nicht zugänglich oder nur sehr umständlich zu erledigen sind. Hierzu lassen sich die folgenden sechs Kategorien angeben:

  1. Dateiverwaltung: Mit Befehlen wie „ls“ und „cd“ kannst du Dateien und Ordner im Terminal anzeigen und durch navigieren.
  2. Prozessverwaltung: Mit Befehlen wie „top“ und „kill“ kannst du Prozesse im Terminal anzeigen und beenden.
  3. Netzwerkdiagnose: Mit Befehlen wie „ping“ und „traceroute“ kannst du Netzwerkverbindungen im Terminal testen und diagnostizieren.
  4. Automatisierung: Mit Skripten, die in einer Shell-Sprache wie Bash geschrieben werden, können automatisierte Aufgaben im Terminal ausführen werden.
  5. Remote-Verbindungen: Mit Befehlen wie „ssh“ und „sftp“ kannst du dich mit entfernten Servern verbinden und auf diese zugreifen.
  6. Softwareinstallation: Mit Befehlen wie „brew“ und „apt-get“ lässt sich Software im Terminal direkt installieren und verwalten.

Beispiele für die Anwendung des Terminals in macOS

Damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie das Arbeiten mit dem Terminal funktioniert, möchte ich dir im folgenden einige Beispiel näher aufzeigen. Übrigens, wenn du mit Server Betriebssystemen arbeitest, wie Linux Server, so wirst du im Prinzip alles über das Terminal administrieren. Hier geht es ohne nicht mehr.

Dateiverwaltung:

Das Anzeigen aller Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis kannst du mit dem Befehl „ls“ erreichen. z.B.

ls /Users/username/Documents

Das Wechseln in ein anderes Verzeichnis kannst du mit dem Befehl „cd“ erreichen. z.B.

cd /Users/username/Downloads

Das Erstellen eines neuen Ordners kannst du mit dem Befehl „mkdir“ erreichen. z.B

mkdir /Users/username/Documents/newfolder

Das Verschieben oder Umbenennen von Dateien oder Ordnern kannst du mit dem Befehl „mv“ erreichen. z.B.

mv /Users/username/Documents/oldfile.txt /Users/username/Documents/newfile.txt"

-Das Löschen von Dateien oder Ordnern kann mit dem Befehl „rm“ erreichen.

rm /Users/username/Documents/oldfile.txt

Prozessverwaltung:

Zum Anzeigen aller laufenden Prozesse verwendest du am besten den Befehl „top“. Neben dem Anzeigen kann ein Prozess mit dem Befehl „kill“ beendet werden. Hierzu ist die Prozess-ID nötig. Im folgenden Beispiel ist das 1234.

kill -9 1234

Netzwerkdiagnose:

Das Testen einer Netzwerkverbindung zu einer bestimmten IP-Adresse oder Hostname kann mit dem Befehl „ping“ erreicht werden. z.B.

ping google.com

Das Anzeigen des Routings von Datenpaketen von einem Computer zu einem Ziel kann dagegen mit dem Befehl „traceroute“ erreicht werden. z.B.

traceroute google.com

Automatisierung:

Dieser Punkt ist sehr wesentlich und wird auch häufig verwendet. Im Grunde erstellt man eine Datei, welche sämtliche Befehle beinhaltet. Anschließend vergibt man dieser Datei noch Ausführrecht.

Eine detaillierte Anleitung für das Erstellen eines Skripts unter macOS kannst du dieser Anleitung entnehmen. Die Vorgehensweise unter Linux ist im Prinzip gleich wie bei macOS. Bzgl. Linux gibt es im Artikel Linux Bash Skript erstellen eine Anleitung.

Remote-Verbindungen:

Ein weiteres Beispiel ist die Verbindung per SSH-Protokoll zu einem entfernten Server. Dazu wird der Befehl ssh benötigt. z. B.

ssh user@192.168.1.100"

Auch das Übertragen von Dateien zwischen dem lokalen und entferntem Computer mithilfe des SFTP-Protokolls ist eine häufige Anwendung für das macOS Terminal. z. B.:

sftp user@hostname

Softwareinstallation:

Als letztes praktisches Beispiel möchte ich noch kurz die Installation von Software mithilfe von Homebrew aufzeigen. Die grundsätzliche Syntax lautet dabei brew install <paketname>.

brew install python

Des weitern kann mit Brew auch eine Software deinstalliert werden. Dazu benötigt man folgenden Befehl „brew uninstall <paketname>. z.B.:

brew uninstall python"

Auch kann mit brew Software aktualisiert werden. Der Paketmanager ist dabei sehr mächtig und bietet enorm viele Optionen. Ein intensiverer Blick lohnt sich hier auf alle Fälle.

Diese wenigen Anwendungsbeispiele zeigen, welche Optionen das macOS Terminal bietet. Jeder Administrator sollte sich damit vertraut machen.

Aufgrund des UNIX ähnlichen Systems ist das erlernen nicht allzu schwer. Das macOS Terminal ist ein mächtiges Werkzeug und kann dir viel Zeit und Mühe sparen, wenn du es richtig einsetzt.

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Fazit und Ausblick

Abschließend sei noch erwähnt, es ist wichtig, sich über die Rechteverwaltungen im Terminal und dessen Auswirkungen der Befehle auf das System bewusst zu werden.

Hier empfehle ich dir die Anleitung: Terminal in Linux – Zugriffsrechte. Insbesondere wenn man Befehle mit „sudo“ ausführt, da dieser Befehl Veränderung am System bewirken kann, sodass das Betriebssystem Schäden davon tragen kann.

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