Nachdem man einen Dualboot von Linux und Windows erstellt hat, so stellt man plötzlich fest, dass der Bootloader von Windows defekt ist. Dies kann z.B. eintreten, wenn man das Linux Betriebssystem wieder deinstalliert. Wie kann man den Windows Bootloader nun wiederherstellen?
Grundlegendes
Bei einer Dualboot Installation sollte man grundsätzlich die Regel beachten, dass immer als erstes das alte System installiert werden muss und anschließend das Neue. Dies liegt daran, dass das neue System mit dem Bootloader des alten Systems umgehen kann
Nachdem ich auf einer zweiten → Festplatte (Anzeige)* Linux installierte, ging zwar das Linux System reibungslos, aber der Booteintrag von→ Windows 10 (Anzeige)* war verloren. Normalerweise läuft das so ab, dass der Bootloader Grub2 von Linux das Windows System erkennt und es in die Bootreihenfolge mit aufnimmt. Vorher ist es natürlich wichtig zu wissen, dass Linux mit dem Windows System umgehen kann, umgekehrt allerdings nicht. D. h. man muss immer als erstes Windows installieren und anschließend dann das Linux System.
Sollte nun kein Booteintrag im Grub2 vorhanden sein, so muss dieser manuell hinzugefügt werden. Diese Konfiguration werde ich in einem gesonderten Beitrag erläutern. Hier geht es darum, wie kann man einen defekten Windows Bootloader wiederherstellen. Wie oben bereits erwähnt wäre das ein typischer Fall, wenn man nach einem Dualboot Linux wieder deinstalliert. Damit deinstalliert man eben auch den Grub2.
Windows Bootloader mit der cmd reparieren
Nun einige Konsolenbefehle, welche man für das Wiederherstellen benötigt. Als erstes muss man den PC von einem Bootmedium wie z.B. einer Windows DVD oder → USB Stick (Anzeige)* booten. Sollte der PC nicht automatisch davon booten, so muss man in das Bootmenü gehen und dort das entsprechende Medium auswählen. Das Bootmenü erreicht man, je nach Motherboard, mit einer bestimmten „F“-Taste. Bei mir ist es z.B. F8.
Nachdem man nun von DVD / USB-Stick gebooten hat, geht man auf die Computerreparaturoptionen und wählt dort die Eingabeaufforderung (cmd).

Den Windows Befehl, welchen man benötigt bezeichnet man als bootrec!. Dieses Kommando gibt es – soweit mir bekannt ist – ab den Versionen Windows Vista. Hier gibt es im wesentlichen vier wichtige Optionen. Selbstverständlich kann man sich auch alle Möglichkeiten mit Hilfe von „/?“ anzeigen lassen.
bootrec /?
Booteinträge scannen
Als erstes könnte man sich sämtliche Installationen auflisten lassen. Es sollten hier alle Einträge angezeigt werden, also auch die, welche nicht im BCD-Speicher sind.
bcdrec /ScansOS
Master Boot Record neu schreiben
Mit der folgenden Befehlsangabe wird ein neuer MBR (Master Boot Record) auf die Systempartition geschrieben.
bcdrec /FixMbr
Neuen Startsektor schreiben
MIt dieser Option schreibt man einen neuen Startsektor in die Systempartition. Das wäre z.B. nötig, wenn man noch ein sehr altes System hat, welches noch mit dem Windows NT Loader (NTLDR) anstatt mit dem Windows Boot Manager (Bootmgr.exe) startet.
bcdrec /FixBoot
Neuerstellen eines BCD-Speicher
Zu guter letzt kann man noch den BCD Speicher komplett neu erstellen lassen.
bcdrec /RebuildBcd
Fazit
Wenn man nun Linux entfernt hat, so muss man den MBR neu schreiben und den BCD – Speicher wieder erstellen lassen. Nach einem erneuten Neustart, sollte der Windows Bootloader wieder vorhanden sein und unser altes Windows System starten. Also zunächst mal keine Panik, wenn das Windows System nicht gleich wieder startet, es ist in der Regel nicht verloren, sondern es liegt nur am Bootloader. Ich hatte diesen Fall schon des öfteren und konnte mit den obigen Befehlen meinen Windows Start wieder reparieren.
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