Unter Linux Netzwerk einrichten – dieser Artikel ist der zehnte und letzte Artikel der Serie: Linux Terminal in 10 Teilen. Die Thematik ist hierbei die Konfiguration für der Netzwerkschnittstelle.
Überblick – Linux Netzwerk einrichten
Sobald man Linux installiert hat, bekommt man in der Regel ein IPv4 Adresse automatisch zugewiesen. Dies ist natürlich immer dann der Fall, wenn im Netzwerk ein DHCP Server vorhanden ist.
Jetzt wird der eine oder andere sich wo möglich fragen: Wo habe ich zu Hause einen DHCP Server. Dieser Dienst ist natürlich in jedem Router eingebaut. Also Speedport, Fritzbox* etc. Größere Netzwerke haben natürlich dafür extra einen Server, der den Dienst anbietet.
Netzwerkadresse anzeigen
Als Erstes schauen wir mal, wo wir im Linux Betriebssystem die erhaltene IP-Adresse ausfindig machen können. Natürlich ist das Terminal die beste Wahl.
ifconfig
Es werden uns normalerweise einmal eine Adresse zu „lo“ und eine Adresse zu „eth0“ angezeigt. Bei „lo“ handelt es sich um die Loopback Adresse. Wichtig für uns ist die Ausgabe zu „eth0„.
Wir könnten uns auch nur die Ausgabe von „eth0“ ausgeben lassen. Weitere Schnittstellen werden dann mit „eth1“, „eth2“ usw. bezeichnet. Hierzu müssen wir unseren obigen Befehl einfach erweitern.
ifconfig eth0
Adresse mit ifconfig ändern
Das Ändern der IP-Adresse kann man direkt mit ifconfig einstellen. Allerdings sollte man dabei beachten, dass die Adresse nur temporär geändert wurde. Also nach einem Neustart des Systems ist die Adresse wieder zurückgestellt. Trotzdem kann es manchmal sinnvoll sein, die Adresse so zu ändern.
Beispiel: IP: 192.168.99.12, Subnetzmaske: 255.255.255.0, Gateway: 192.168.99.254
sudo ifconfig eth0 192.168.99.12 broadcast 192.168.99.255
netmask 255.255.255.0
sudo route add default gw 192.168.99.254
Möchte man zusätzlich auch noch die DNS-Adresse ändern, so muss man die Datei /etc/resolv.conf konfigurieren
### Auszug aus der resolv.conf
nameserver 192.168.99.254:
Adresse über NetworkManager ändern
Sollte die IP-Konfiguration aber dauerhaft geändert werden, so muss man dies an anderer Stelle konfigurieren. Bei den Desktop-Betriebssystemen (Ubuntu, Open Suse etc.) erledigt man dies meist über die grafische Oberfläche. In der Regel wird dann im NetworkManager im Verzeichnis system-connections ein neuer Eintrag für die Verbindung erstellt. Im Falle einer automatisch bezogen Adresse sieht der Eintrag nach dem öffnen wie folgt aus:
sudo nano /etc/NetworkManager/system-Connections/Kabelnetzwerkverbindung1

Natürlich kann man die Adresse dann auch über diese Konfigurationsdatei oder eben über die GUI verändern und sie z.B. von dynamisch auf statisch (manuel) umstellen.

Adresse im interfaces
Sollte man jetzt allerdings die Adresse bei einem Server Betriebssystem ohne grafischer Oberfläche (GUI) wie z. B. Debian erstellen wollen, so geht dies über die folgende Konfigurationsdatei:
sudo nano /etc/network/interfaces

Als Erstes fügen wir dieser Datei unsere Schnittstelle hinzu (sofern sie bisher nicht vorhanden ist). Anschließend ergänzen wir die folgenden Einträge: address, netmask und gateway.
Möchte man die Adresse per DHCP beziehen, dann einfach anstatt static dhcp schreiben. Die DNS-Adresse muss weiterhin in der /etc/resolv.conf Datei konfiguriert werden.
Das neu Einlesen der Adresse lässt sich über das Neustarten der Netzwerkdienst erledigen.
sudo /etc/init.d/networking restart
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Fazit
Generell sollte man immer beachten, dass man die Adressen nicht doppelt konfiguriert. Also wenn man mit Desktop Systemen arbeitet den Networkmanager verwenden, ansonsten in der Regel die Datei /etc/network/interfaces.
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