Kurz & Knapp: Wissenswertes zum Thema Backup, Backupmedien und Backupmöglichkeiten!

Überblick

Eigentlich ist es nie wirklich sichtbar, und hoffentlich wird es auch nie benötigt, aber trotzdem sollte man es immer regelmäßig erstellen. Die Rede ist natürlich vom Backup. Dieser Artikel soll einen kleinen Überblick liefern über wichtige Gedanken zum Thema Backup.

So u. a. welche Gefahren könnten auftreten, wohin kann man seine Daten sichern und natürlich welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es, wie man eine Sicherung durchführen kann.

Welche Gefahren könnten auftreten?

Ich denke, jeder hat schon mal aus Versehen wichtige Daten gelöscht. Also ist wohl der erste wichtige Punkt das menschliche Versagen. Auch wenn es nicht absichtlich ist, wie schnell passiert es, dass man den falschen Befehl eintippt und man hat anstatt einen bestimmten Ordner die ganze Festplatte gelöscht.

Ein wohl weiterer wichtiger Aspekt sind Hardwareschäden, wie dass die Festplatte defekt ist. Hier kommt natürlich sofort das RAID System ins Spiel. Aber Achtung, ein RAID System schützt mich nicht davor, wenn man die Daten aus Versehen löscht, sondern nur dann, wenn eine Platte defekt ist.

Natürlich sei hier vorausgesetzt, dass man das richtige RAID Level verwendet, den es gibt auch RAID Levels, welche keinen Schutz vor Hardwareausfall bieten, sondern nur eine bessere Performance. Mehr zum Thema RAID-Systeme unter Windows könnte ihr u. a. im Artikel: Windows 10 – RAID Levels, nachlesen.

Auch außer Acht lassen sollte man nicht, dass durch Naturgewalten, wie Unwetter etc. es ebenfalls zu einem Datenverlust führen kann. Man bedenke nur, der Server steht im Keller. Aufgrund von Hochwasser läuft dieser voll, dann sind alle Daten verloren.

Aus diesem Grund muss man ein Backup auch unbedingt räumlich getrennt aufbewahren. Im obigen Fall ergibt es keinen Sinn, wenn die Backupfestplatte neben dem Server liegt. Prinzipiell verhält es sich mit Feuer natürlich genauso.

Mutwillige Zerstörung durch Dritte kann man natürlich auch nie ausschließen. Damit meine ich z. B. einen Virus, Trojaner etc. Wie oft hört man von den verschiedenen Verschlüsselungstrojanern. Also auch dort lauert eine Gefahr.

Neben den hier vorgestellten kann man sich bestimmt noch mehr solcher Worst-Case-Szenarien ausmalen. Aber ich denke, der kleine Überblick sollte nochmals verdeutlichen, wie wichtig ein Backup der Daten ist.

Wohin sollte man das Backup erstellen

Nachdem man sich klar ist, dass ein Backup ein absolutes Muss ist, sollte man sich überlegen, wohin man das Backup erstellen möchte. Zur Auswahl stehen natürlich viele Möglichkeiten.

Auch sollte man unterscheiden, ob es sich jetzt um eine Sicherung für den Heimgebrauch handelt, oder ob es um Firmendaten geht. Im zweiten Fall darf man nicht vergessen, dass man verpflichtet ist, Daten eine bestimmte Zeit lang aufzubewahren.

Der gängigsten Sicherungsorte sind wohl einfache Festplatten, DVDs, USB-Sticks oder Online-Speicher. Professioneller sind natürlich Systeme wie NAS und SAN. Auch NAS-Systeme sind nicht mehr so teuer, sodass man sie einfachen Festplatten oder gar DVDs bzw. USB-Sticks vorziehen sollte.

Im Folgenden möchte ich die einzelnen Medien kurz erläutern und auf evtl. Vor- bzw. Nachteile eingehen.

Festplatte:

Man erhält viel Speicherplatz, aber um ein kontinuierliches Backup einzurichten, muss die Festplatte immer angesteckt sein, das bedeutet, man sollte eine Festplatte verwenden, welche auch für den Dauerbetrieb ausgelegt ist. Im Folgenden findet ihr ein Link zu dem Bestseller der 24 / 7 Festplatten.*

DVD:

Eine DVD hat im Prinzip eine begrenzte Haltbarkeit. Abgesehen davon kann es aufgrund des technischen Fortschrittes sein, dass eine DVD nicht mehr gelesen werden kann. Man denke dabei nur an 3,5 Zoll (ca. 9 cm) Disketten.

Wer hat heute dafür noch ein Laufwerk zu Hause? Als weiteren Punkt könnte man noch die jeher begrenzte Speicherkapazität anführen.

Online Speicher:

Diese Art des Backups wird bestimmt schon von sehr vielen verwendet. Führende Anbieter sind u. a.I Cloud, Dropbox, OneDrive, Google Drive etc. Prinzipiell ist das eine tolle Sache, aber man darf auf gar keinen Fall vergessen, dass die Daten auf der Welt auf seinem Server liegen. Man weiß nicht, wer hier aller darauf Zugriff hat.

Also das größte Problem ist der fehlende Datenschutz. Sensible Informationen sollte man nach Möglichkeit nicht in der Cloud speichern. Auch sollte man bedenken, was passiert, wenn der Dienst eingestellt wird.

Dann kann es vorkommen, dass die Daten für immer weg sind. Hier fällt mir sofort das Beispiel von MEGA ein. Dort wurden die Server eben einfach abgeschaltet und man hatte als Nutzer keine Chance mehr an seine Daten zu kommen. Online Speicher sind eigentlich eine hervorragende Sache. Man sollte jedoch immer die oben genannte Aspekte im Hinterkopf behalten.

NAS und SAN System:

Diese sind im professionellen Bereich gar nicht mehr wegzudenken. Auch sind NAS und SAN Systeme meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, um eine sinnvolle Datensicherung durchzuführen. Sogar für den Heimgebrauch gibt es bereits NAS-Systeme, welche preislich im Rahmen liegen. Ich verwende eine Synology NAS und bin damit absolut zufrieden.

USB-Stick / Externe Festplatten

Zu guter Letzt möchte ich noch USB-Sticks bzw. Externe Festplatten erläutern. Externe Festplatten sind auf jeden Fall gut, da man sie nur für das Backup anschließen muss und diese somit nicht dauert in Betrieb sind.

Weiterhin bietet es sich an, dass man die Festplatte anschließend sicher (z. B. in einem Tresor) aufbewahrt. Das größte Problem dabei liegt darin, dass man die Sicherung manuell anstoßen muss und wie oft passiert es, dass man das Backup einfach vergisst.

USB-Sticks sind natürlich wie externe Festplatte zu behandeln, bietet aber meistens nicht so viel Speicherplatz. Ein Aspekt, welchen man auch hier nicht außer Acht lassen darf, ist ein Verlust bzw. Diebstahl.

Die verschiedenen Sicherungsarten:

BackupartErläuterungVorteileNachteile
VollbackupIn den meisten Programmen wird diese Art auch als „Normale Sicherung“ bezeichnet. Es werden hierbei die zu sichernden Daten (Laufwerk, Partition, Verzeichnisse..) komplett auf das Sicherungsmedium übertragen und als gesichert markiert.Es wird zur Wiederherstellung immer ein Sicherungsmedium benötigt. Allerdings ist hier in der Regel eine schnelle Herstellung gegeben, da sich alles im gleichen Backup befindet.Je nach Größe der Datenmenge kann das Backup sehr lange dauern.
Differenzielle SicherungEs werden alle Daten, die seit der letzten Vollsicherung geändert wurde oder neu hinzugekommen sind, gespeichert.Das Backup ist schneller als bei einem VollbackupEs sind zur Wiederherstellung mehrere Schritte nötig. Als Erstes muss man das Vollbackup einspielen und anschließend das differenzielle Backup. In der Regel dauert dies länger.
Inkrementelle SicherungEs werden immer nur die Daten gespeichert, die seit der letzten inkrementellen Sicherung oder beim ersten Mal seit der letzten Vollsicherung, geändert wurden oder neu hinzugekommen sindAuch hier ist das Backup schnell erstelltAuch hier sind zur Wiederherstellung mehrere Schritte notwendig, weshalb es lange dauern kann. Zuerst muss das Vollbackup eingespielt werden und anschließend alle inkrementellen Backups bis zum letzten.

Backup-Programme:

Natürlich gibt es neben den bordeigenen Tools unter Windows und Linux auch viel Drittanbieter Software. Eine hervorragende Übersicht mit den unterschiedlichen Funktionen und einer Bewertung des entsprechenden Programms findet man auf:  Netzsieger. Dabei erhält man noch viele weitere Informationen rund um das Thema Backup.

Schöner Überblick: Backupsoftware im Vergleich
Schöner Überblick: Backupsoftware im Vergleich

Meine private Sicherungsstrategie

Ich bevorzuge wie bereits oben erwähnt in erster Linie eine Synology NAS-Station *, worauf ein RAID 1 System läuft. Über einen automatischen Backupjob werden die Daten dreimal pro Woche auf eine zusätzliche Backupfestplatte gesichert und alle 3 Monate wird noch eine externe Festplatte angeschlossen, worauf die Daten ebenfalls gesichert werden.

Somit sind die Daten auf insgesamt vier Festplatten. Ich denke, das sollte reichen, um im Fehlerfall gut ausgerüstet zu sein.

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