Einführung
Eine der wohl wichtigsten Aufgaben eines Systemadministrator ist die Sicherung. Am besten ist es aber natürlich immer, wenn man Sie nie benötigt. Trotzdem ist die Sicherung unverzichtbar. Nach der Erstkonfiguration eines neuen Servers steht prinzipiell als nächste Aufgabe die Backupstrategie an. Windows Server bietet hierfür das Feature Windows Server Sicherung.
Mit diesem Feature erhält man zugleich auch PowerShell Cmdlets, welche es erlauben ein Backup mit der PowerShell durchzuführen. Vor allem für das Erstellen von Scripten ist das sehr vom Vorteil. Dieser Artikel soll aber die Server Sicherung anhand der GUI beschreiben. Verwendet habe ich für diese Anleitung den Windows Server 2016 TP4. Natürlich geht das im Windows Server 2012R2 oder auch in den neuen Versionen Windows Server 2019 und Windows Server 2022 ebenso.
Erstellung einer Einmalsicherung
Zunächst muss man die Microsoft Management Console (MMC) der Server Sicherung öffnen. Am einfachsten geht das über den Server Manager und Tools. Anschließend erhält man das folgende Konfigurationsfenster.

Im Aktionsfeld auf der rechten Seite kann man jetzt wählen, was man tun möchte. Als erstes möchte ich mal die Einmalsicherung kurz beschreiben. Es soll dann eine einfache Sicherung auf das Laufwerk B:\ durchgeführt werden.

Wie ersichtlich kann man zunächst wählen, ob bereits eine geplante Sicherung erstellt wurde oder nicht. In unserem Fall wurde noch keine erstellt, weshalb man dieses Optionsfeld auch gar nicht wählen kann. Der nächste Punkt ist natürlich ein sehr wichtiger. Hier kann man angeben, was den alles gesichert werden soll. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, den Server vollständig zu sichern.






Jetzt stellt sich noch die Frage, wohin sollen den die Daten gesichert werden. Natürlich ist es langfristig sinnvoller, die Sicherung nicht unbedingt auf dem Server zu belassen, sondern auf einen anderen Server, welcher sich am besten auch noch an einem anderen Standort befindet. Es gibt eben nun die Auswahl zwischen einem lokalen Datenträger und einem Netzlaufwerk.
In meinen Fall wähle ich den lokalen Datenträger, da ich im Server eine zweite Festplatte für das Backup eingebunden habe. Anschließend erhält man auch gleich eine Übersicht über das Sicherungsziel. Wenn man jetzt am Anfang alles zum Sichern ausgewählt hat, ist prinzipiell auch die Backup Festplatte mit eingeschlossen, diese muss man natürlich ausschließen. Die Windows Server Sicherung weist uns darauf aber auch hin! Nach einer kurzen Zusammenfassung kann nun die Sicherung gestartet werden. Sofern alles ohne Fehler durchgelaufen ist, wird in der MMC die vorhandene Sicherung angezeigt.

Konfiguration eines Sicherungszeitplans
Neben der Einzelsicherung ist ein Zeitplan natürlich viel sinnvoller, den dieser führt dann automatisch immer ein Backup durch und man muss sich nicht ständig darum kümmern. Einen Sicherungszeitplan erstellt man ebenfalls über das Aktionsfeld auf der rechten Seite der MMC. Die meisten Einstellungen hinsichtlich Sicherungsziel, zu sichernde Daten etc. sind wie bei der Einzelsicherung. Die wesentliche Einstellung ist natürlich die Sicherungszeit.

Hier ist es auch möglich eine Sicherung mehrmals am Tag durchführen zu lassen. Wenn man alles konfiguriert hat und wieder zurückkehrt zur Übersicht über die Windows Server Sicherung, so kann man anhand des Status ablesen, wann die nächste geplante Sicherung stattfindet.

Sicherung wiederherstellen
Möchte man nun eine Sicherung wiederherstellen, so gibt es zwei Möglichkeiten. Bei der ersten Möglichkeit, verwendet man im Server die Server Sicherung. Also wieder über das Aktionsfeld auf der rechten Seite.

Nach dem Start des Assistenten muss man die Sicherungsdateien angeben und das Backup auswählen, welches man wiederherstellen möchte. Anschließend besteht die Option zu wählen, was genau wiederhergestellt werden sollen. Also z.B. Systemstatus, Daten und Ordner etc. In meinem Beispiel wähle ich jetzt mal Daten und Ordner aus.
Hier kann man detailliert auswählen, was man genau wiederherstellen möchte und zusätzlich gibt es noch weitere Optionen wie Speicherort oder NTFS-Berechtigungen (ACL-Berechtigungen). Wie ersichtlich habe ich das Verzeichnis c:\Users zurückgesichert.




Eine andere Möglichkeit wäre natürlich die, dass man den Server über einen Windows Recovery USB-Stick (Anzeige)* oder DVD startet und anschließend die Computerreparaturoptionen auswählt. Benötigt wird diese Methode vor allem dann, wenn man den Server gar nicht mehr normal hochfahren kann.






Unter der Rubrik Erweitere Optionen gibt es die Option der Systemwiederherstellung. Genau diese wird nun benötigt. Nachdem man das Ziel (hier natürlich Server 2016 TP4) ausgewählt hat, kann man entweder das letzte verfügbare Systemabbild wiederherstellen oder wenn man mehrere zur Verfügung hat, so kann man einfach ein bestimmtes auswählen.
Anschließend könnte man den Datenträger auch komplett neu formatieren und partitionieren lassen. Nach einer kurzen Zusammenfassung, kann man das Backup auch schon zurückspielen.
Fazit
Das beste Backup ist natürlich immer das Backup, welches man nie benötigt. Trotzdem ist es notwendig, dass man sich immer Gedanken über eine sinnvolle Backupstrategie macht. Das Feature Windows Server Sicherung ist auf jeden Fall mal der erste Fall. Wie oben ersichtlich ist ein Sicherungszeitplan doch in wenigen Schritten erstellt und auch nicht wirklich kompliziert.
Nicht vergessen sollte man, dass man ein Backup auch testet, ob es funktioniert hat. Für die Planung gehört das auf jeden Fall dazu. Auch sollte man immer wieder prüfen, ob das Backup ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Natürlich gibt es noch viele andere Programme und Tools mit welchem man Sicherungen erstellen kann. Aber ich finde die Server Sicherung, nicht schlecht und erfüllt seinen Zweck. Wie seht ihr das?
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Hallo
Und wo lässt sich die Rettungsdisk downloaden. Bei Microsoft hatten die nicht die Intelligenz das anzubieten?
Hallo, mit einer normalen Windows Server CD bzw. ISO File kann man in der Regel eine Rescue Disk erstellen. Vielleicht hilft dir das weiter: Microsoft Rescue Disk erstellen.
Hallo, wird denn der Server so gesichert, dass nach der Rücksicherung alle Daten und installierten Programme, Datenbanken usw. wieder hergestellt und einsatzfähig sind? Sozusagen eine wirkliche vollständige Rekonstruktion für einen sofortigen Einsatz. Oder sind noch Nachinstallationen der verschiedenen Anwendungen nötig.
Pauschal kann man das nicht sagen. Das hängt natürlich stark von den verwendeten Programmen ab. Sollte eine Datenbank dabei sein wird eine reine Server Sicherung wohl nicht ausreichen!