Grundsätzliches
Der DHCP Dienst ist ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil jedes Netzwerks. Darum sollte auch immer darauf geachtet werden, dass dieser durchgehend verfügbar ist.
Prinzipiell gibt es verschiedene Varianten, um eine Ausfallsicherheit zu erhalten. Dieser Artikel beschreibt die Konfiguration eines DHCP Failover auf einem Windows Server.
Hierzu werden natürlich zwei Windows Server mit dem DHCP Dienst benötigt. Die beiden Server teilen denselben Subnetzen IP-Konfigurationen zu. Die Server replizieren dabei untereinander die Leaseinformationen. Sollte einer der beiden Server ausfallen, so steht der zweite Server bereit, der den DHCP Dienst ausführt.
Mögliche Konfigurationen
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten für den Betrieb des DHCP Failover und es können maximal zwei Server miteinander gekoppelt werden. Ebenso ist es nur möglich, IPv4 Bereiche zu verwenden. Für IPv6 ist der DHCP Failover bisher nicht verfügbar.
Lastenausgleich
Dieser Modus ist standardmäßig eingestellt, mit einem Verhältnis von 50/50. Es werden dabei von beiden Servern gleichzeitig IPv4-Konfigurationen ausgeteilt. Bei der Konfiguration kann eine Gewichtung eingestellt werden, welche bestimmt, wie die Last auf beide Server verteilt werden soll.
Hot Standby
Mit dieser Variante wird ein Server als primärer Server sowie ein zweiter Server als sekundärer Server festgelegt. IP-Konfigurationen vergibt nur der primäre Server. Nur im Falle eines Ausfalls vom primären Server übernimmt der sekundäre Server den DHCP Dienst.
Windows Server DHCP Failover einrichten
Die Installation erfolgt über das DHCP Modul am Server Manager. Per Rechtsklick öffnet man die Konfiguration für den Failover. Dort ist es möglich alle Bereiche oder einen bestimmten auszuwählen.
Grundsätzlich muss natürlich auch der zweite Server (sv2) den DHCP Dienst installiert haben. Bei der Konfiguration des Failover gibt es nun die folgenden Einstellungen:




Name der Beziehung: Hier kann ein beliebiger Name gewählt werden.
Maximale Clientvorlaufzeit: Dieser Wert wird für den Host-Standby-Modus benötigt. Damit gibt man an, wie lange der sekundäre Server warten muss, bevor er den DHCP Dienst übernehmen kann.
Modus: Hier wählt man den Hot-Standby oder Lastenausgleich aus
Lastenausgleich in Prozent: Damit wird angeben, wie viele Adressen vom primären sowie sekundären Server verwaltet werden sollen
Intervall für Zustands-Switchover: Ist für den Zustandswechsel der Server nötig.
Nachrichtenauthentifizierung aktivieren: Mit dem gemeinsamen geheimen Schlüssel erfolgt die gegenseitige Authentifizierung der beiden Server bzgl. dem DHCP Failover
Nachdem die obigen Konfigurationen vervollständigt wurde, ist der DHCP-Failover einsatzbereit. Auf dem zweiten Server ist nun im DHCP Modul der Bereich sichtbar, welcher im Failover konfiguriert wurde.

Zu Testzwecken kann man jederzeit mal die Verbindung zum primären DHCP Server trennen. Nach einiger Zeit sollte der Client jetzt trotzdem eine Adresse erhalten. Diese kommt allerdings dann natürlich vom Server sv2.
Fazit
Nach der Konfiguration der oben genannten Einstellungen ist DHCP Failover einsatzbereit. Wenn der primäre DHCP-Server ausfällt, kann der Client dennoch eine IP-Adresse vom sekundären Server erhalten.
Dies stellt sicher, dass das Netzwerk auch bei Ausfällen stabil und reibungslos funktioniert. Durch die Aktivierung der Nachrichtenauthentifizierung wird eine sichere gegenseitige Authentifizierung der beiden Server gewährleistet.
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