In der Regel hat man heutzutage nicht nur eine Festplatte* im System, sondern mehrere. Genauso wie auch im Windows System, wo man die neu eingebaute Festplatte über die Datenträgerverwaltung einbindet, muss man Sie auch im Linux System einbinden.
Ein Programm mit grafischer Oberfläche ist gparted. Als Erstes muss man dieses Programm installieren. Am einfachsten geht das wie immer über das Terminal.
Bei Distributionen, welche den APT-Paketmanager verwenden, kann man gparted wie folgt installieren. Distributionen wären hier z.B. Ubuntu und Debian.
sudo apt-get install gparted
Sofern das Programm installiert ist, kann man es über das Terminal starten.
sudo gparted
Nach dem Öffnen von gparted erhält man das folgende Fenster.

Als Erstes muss man die entsprechende Festplatte auswählen. Im Linux System werden Festplatte * mit SATA oder SCSI mit sd bezeichnet. Die erste Festplatte wird dabei mit „a“ angegeben, die zweite mit „b“ usw.
Die primären Partitionen beginnen dabei mit 1, 2 usw. Falls man eine logische Partition verwendet, so beginnt diese immer mit 5. In unserem System mit zwei Festplatten haben wir nun die Auswahl rechts oben zwischen sda und sdb.

Die erste Festplatte ist bereits konfiguriert. Dies sieht man auch im Startfenster von gparted. Hier ist auch, dass Linux System installiert. Linux-swap ist übrigens nichts anderes als die Auslagerungsdatei.
Wir müssen natürlich die zweite (sdb) Festplatte formatieren und partitionieren. Als erstes müssen wir eine Partitionstabelle erstellen. Das geht über den Reiter Gerät Partitionstabelle erstellen. Hier kann man ruhig die Standardeinstellung von msdos verwenden.

Jetzt kann man über den Reiter Partition Neu eine neue Festplatte * anlegen. Als Dateisystem könnte man neben ext4 noch andere wählen wie z.B. ext3, btrfs usw.. Für gewisse Dateisysteme wird noch das Partitonierungsprogramm benötigt, welches standardmäßig nicht immer im System vorhanden ist. Wie zum Beispiel bei reiserfs. Hier muss man vorab noch das Programm: reiserfsprogs installieren.
sudo apt-get install reiserfsprogs



Auf keinen Fall darf man vergessen, den grünen Haken zu bestätigen. Den erst damit wird die Festplatte eingerichtet. Beim Partitionieren und anschließendem Formatieren gehen alle darauf gespeicherten Daten verloren.

So, nun ist unsere Festplatte fertig eingerichtet. Aber wie kann man darauf jetzt zugreifen? Da es das System der Laufwerksbuchstaben in Linux nicht gibt, muss man die Festplatte * in die Verzeichnisstruktur einhängen.
Man spricht im Fachjargon von „mounten“. Gleichnamig lautet hierfür auch der passende Befehl: mount
Bei einer Festplatte handelt es sich ja um eine Gerätedatei. Schauen wir uns den Auszug im Verzeichnis „/etc/dev“ an. Da wir bereits wissen, das die Festplatten mit sd beginnen, lassen wir uns nur sämtliche Dateien anzeigen, welche eben mit sd beginnen.
ls -l sd*
Damit erhalten wir folgende Informationen:

Wir erinnern uns an die Bedeutung!
- sda: erste Festplatte
- sda1: erste primäre Partition der ersten Festplatte
- sda2: zweite primäre Partition der ersten Festplatte
- sda5: erste logische Partition der ersten Festplatte
- sdb: zweite Festplatte
- sdb1: erste primäre Partition der zweiten Festplatte
Einbinden müssen wir natürlich sdb1. Wir können jetzt zum einen ein bereits vorhandenes Verzeichnis zum mounten nehmen, oder wir legen uns eins an. Ich würde jetzt in unserem Fall einfach mal das /mnt Verzeichnis wählen.
Allgemeine Syntax:
mount [-fnrsvw] [-t vfstype] [-o option] device dir
Die vielen möglichen Parameter sind in der Regel nicht nötig. Angeben muss man mindestes device (Gerätedatei) und dir (mountpoint).
sudo mount /dev/sdb1 /mnt
Nun können wir ganz normal auf das Verzeichnis /mnt zugreifen und alles, was wir darin erstellen und bearbeiten, wird dann auf die zweite Festplatte geschrieben. Das Aushängen der Festplatte geht natürlich ähnlich.
sudo umount /dev/sdb1
Eine wichtige Sache muss man aber noch beachten. Die Festplatte * ist nur solange eingebunden, solange Linux nicht neugestartet wird, den dann müsste man die Festplatte wieder neu mounten.
Meist ist das natürlich nicht gewollt und man möchte, dass die Festplatte dauerhaft eingebunden ist. Das ist im Linux System auch kein Problem. Man muss es nur in der entsprechenden Konfigurationsdatei konfigurieren. Hier ist dies die /etc/fstab Datei.

Man muss die Gerätedatei (/dev/sdb1), den Einhängepunkt (/mnt), den Dateisystemtyp (ext4), die Optionen (kann man auf defaults lassen), dump (0) und pass (0) einstellen. Wer hier detaillierte Informationen zu sämtlichen Optionen benötigt, kann diese bei ubuntuusers nachlesen. Die erläutern das sehr ausführlich.
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