Überblick
Obwohl man in der Regel meistens über eine grafische Oberfläche (GUI) verfügt, so kommt es doch bei der Systemadministration recht häufig vor, dass man die IPv4-Adresse mit der cmd ändern muss.
Ein Paradebeispiel wäre hierfür, wenn man den PC mit einer Windows PE CD gestartet hat, den hier besitzt man zur Konfiguration nur eine cmd. Ein anderes Beispiel wäre noch ein Core Server. Dieser besitzt ebenfalls keine grafische Oberfläche.
Exkurs: IP-Adresse mithilfe der Windows PowerShell ändern
Das cmd Tool: netsh
Windows enthält das Konsolenprogramm netsh. Dieses Tool ist sehr mächtig und hat viele Einstellungsmöglichkeiten. Das tolle ist, dieses kleine Programm gibt es im Windows Server 2016, 2019 und 2022 ebenso wie im Windows 10 oder dem neuen Windows 11 Betriebssystem. Die Vielfalt von netsh lässt sich leicht mit dem Parameter help abrufen.
netsh> help

Als Erstes muss man herausfinden, wie die Netzwerkverbindung heißt. In der GUI würde man das bei den Netzwerkadaptern finden (ncap.cpl) – Jedoch steht ja keine grafische Oberfläche zur Verfügung.
Der wohl bekannteste Befehl dazu lautet:
ipconfig /all
Oder man verwendet gleich die netsh. Dazu wird eine Eingabeaufforderung benötigt. Diese lässt sich über das Windows Startmenü öffnen, indem man „cmd“ eintippt.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass man diese direkt mit administrativen Rechten öffnet. Um sich jetzt die Details zur aktuellen Konfiguration anzeigen zu lassen, kann die folgende Befehlsfolge verwendet werden.
netsh interface ip show config
Die Ausgabe ist nahezu identisch mit ipconfig /all.

Als Ergebnis erhält man hier den Namen: Ethernet. Dieser Name ist wichtig, da er die Schnittstelle repräsentiert, für welche die IP-Konfiguration erfolgen soll.
Achtung: Wie bereits weiter oben schon erwähnt, muss die cmd unbedingt mit administrativen Rechten gestartet werden.
netsh
Nun wird die Befehlssequenz Schritt für Schritt aufgebaut. Als Erstes tippt man dazu interface ein. Herausgefunden wird dies anhand von help. Nach diesem Prinzip geht man jetzt vor. Jedes Mal, wenn man in einem weiteren Untermenü ist, so ruft man mit help sämtliche möglichen Parameter auf.
Man erhält dann im Anschluss einmal alle möglichen Befehle sowie auch die Befehle mit dem entsprechenden Kontext. Durch diese Vorgehensweise lässt sich die komplette Befehlsfolge sehr einfach Schritt für Schritt aufbauen.
netsh interface > help

Erst bei der folgenden Befehlsabgabe erhält man in der Konsole Beispiele. Aus diesen wird ersichtlich, wie der Befehl netsh verwendet werden muss, um damit die IPv4-Adresse, die Subnetzmaske, sowie den Standardgateway einstellen kann.
netsh interface ipv4 > set address

Mit diesen Beispielen kann jetzt die Befehlsfolge komplett zusammengestellt werden. Nicht vergessen – auf den korrekten Namen der Schnittstelle achten. Sollte die Adresse anhand eines DHCP-Servers automatisch bezogen werden, so benötigt man den Parameter source mit der Option dhcp an. Standardmäßig wird die IP-Adresse meistens in kleinen Netzwerken wie im Heimnetzwerk über den Router* verteilt.
netsh interface ipv4 set address name="Ethernet" source=dhcp
Bei der statischen Vergaben, werden der Reihe nach folgende Parameter benötigt:
- IPv4 Adresse
- Subnetzmaske
- Standardgateway
netsh interface ipv4 set address name="Ethernet" static 192.168.178.10 255.255.255.0 192.168.178.1
Zu guter Letzt muss noch die DNS-Adresse angegeben werden. Natürlich geht das auch mit der netsh.
netsh interface ip set dns "Ethernet" static 192.168.178.1
Am Ende der Konfiguration sollte man unbedingt die Adresse mit ipconfig /all prüfen.
Fazit
Das Tool netsh ist eines der wichtigsten, wenn es um die Netzwerkkonfiguration per cmd geht. Obwohl man auch mit der Windows PowerShell die Netzwerkeinstellungen optimal konfigurieren kann, wird sich netsh bestimmt noch lange halten. Wie seht ihr das? Verwendet ihr jeher schon die Windows PowerShell?
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